Der Start steht bevor!

Vor über einem Jahr (Oktober 2024) standen wir das erste Mal vor im Baugebiet und überlegten, ob wir uns auf eines der Grundstücke "bewerben" sollten.

Der Start steht bevor!
Grundstück im Januar 2025

Vor über einem Jahr (Oktober 2024) standen wir das erste Mal vor im Baugebiet und überlegten, ob wir uns auf eines der Grundstücke "bewerben" sollten. Wir entschieden uns, den Namen in den Ring zu werfen und füllten den kleinen Fragebogen aus. Große Chancen haben wir uns nicht ausgerechnet. Überraschend für uns war dann, am Tag der Verlosung, dass gar nicht so viele Bewerber eintrafen unsere Chancen und Aufregung waren deutlich gestiegen. Plötzlich wurde unsere Nummer gezogen und wir konnten uns ein Grundstück aussuchen. Die "Verlosung" ging gerade einmal 20 Minuten. Wir verließen das Rathaus und konnten es gar nicht so richtig fassen. Die Rückfahrt war pure Überforderung.

Die nächsten Wochen beschäftigten wir uns mit dem Heraussuchen von Generalunternehmern für Einfamilienhäuser und einer Finanzierung. Wir haben uns mehrere Angebote sowohl für Fertig- als auch Massivhäuser geben lassen. Einer Aussage des Finanzierungspartners wollten wir gar nicht trauen:

Weihnachten 2025 feiern Sie im neuen Eigenheim

Diese Aussage sollte so wohl nicht ganz eintreffen. So verzögerte sich der Notartermin bis in den Januar 2025. Der Vertrag für das Einfamilienhaus hatten wir bereits mit dem Vorbehalt des Grundstücks unterschrieben. Wir mussten stets aufpassen, sollte ein Teil des Projekts in dieser Phase platzen, dass wir mit möglichst keinem Verlust alles abbrechen könnten. Im Februar war dann alles fix und rechtskräftig unterschrieben.

Nun startete das Warten. Viel Papier wurde hin- und hergeschickt. So manches Henne-Ei Problem musste gelöst werden, um zum nächsten Meilenstein voranzukommen. Terminengpässe für die Planung kosteten die nächsten 3 Monate. Immerhin konnten wir in dieser Zeit alle Themen rund um den Kauf des Grundstücks abschließen. Die Abende haben wir immer wieder über unseren Laien-Grundrissen verbracht, um uns möglichst gut auf den Planungstermin vorzubereiten.

Der Planungstermin ging über volle acht Stunden. Es wurden gedreht und umgebaut, mit Wänden jongliert, und der Hauswirtschaftsraum gefühlte fünf Mal auf den Kopf gestellt. So manche Regel in Deutschland ist nicht direkt im ersten Moment verständlich. So darf der zweite Rettungsweg aus dem Obergeschoss nicht durch das Badezimmer verlaufen... Endlich stand ein Grundriss, mit dem die Vorstellung des Eigenheims weitergehen konnte.

Uns war klar, Photovoltaik sollte aufs Dach. Mit dem Grundriss und den Hausansichten haben wir uns dann hierüber Gedanken gemacht. Parallel starteten wir die Ideensammlung für eine Küche. Für den Bauantrag wurden die nächsten Dokumente benötigt. Es wurde ein wenig unübersichtlich.

Nach drei Wochen kam der Tag, mit den etlichen Ausdrucken des Bauantrags (genauer gesagt, dem Antrag auf Genehmigungsfreistellung). Alles in dreimaliger Form. Also den Antrag unterschreiben und zum Amt gebracht. Es sollte am nächsten oder übernächsten Tag eine Eingangsbestätigung eingehen. Diese blieb aus. Also beim Amt hinterher telefonieren. Nach knapp einer Woche die Aussage:

Ihr Antrag liegt uns nicht vor. Wir werden intern suchen und melden uns wieder bei Ihnen.

Das ist so eine Aussage, bei dem alles Verständnis schwindet. Wir kann der dreimalig in schriftlicher Form abgegebene Antrag "verschwinden"? Die Klärung kam dann aber am nächsten Tag. Zum August hatte neue Auszubildende im Rathaus gestartet und hatten zum Zeitpunkt unserer Abgabe in der Poststelle ausgeholfen. Aufgrund des Vordrucks des Antrages war der/die Auszubildende von einem Bauantrag ausgegangen, der vom Kreis bearbeitet werden musste. Unsere Genehmigungsfreistellung hätte aber vom Amt zu Beginn bearbeitet werden. Der Antrag wurde gefunden und nach kurzer Zeit genehmigt. Länger dauerte dann aber der Antrag auf Anschluss an das Abwasser. Nach fünf Wochen erhielten wir auch hier die Genehmigung.

Nun startete beim Bauunternehmen die Ausschreibung und wir sollten uns um Baustrom und Bauwasser kümmern. Leichter gesagt als getan. Nach vier Wochen haben wir nun schon einmal einen Baustromkasten am Grundstück und das Bauwasser soll nächste Woche angeschlossen werden. Eine Sache ist klar geworden. Nach dem Bau kennen wir uns mit Durchmessern von Wasserleitungen und DIN-Vorgaben zum E-Check aus.

Learnings

Unsere Learnings aus den letzten Monaten?

  1. Immer dranbleiben. Auch wenn gefühlt bei jedem kleinen Schritt etwas dazwischenkommt oder nicht reibungslos funktioniert.
  2. Telefonieren. Der Griff zum Telefon kann so manches Missverständnis deutlich einfacher auflösen, als vier Mails hin und her zu versenden.
  3. Wie sagte ein Kollege: Nur quietschende Zahnräder werden geölt. Sei dieses Zahnrad.
  4. Weiter an den Traum glauben. Dies ist vermutlich das teilweise schwerste Learning. Insbesondere wenn Punkt 1. jedes Mal ein Stock zwischen die Beine steckt.

Wie geht es jetzt weiter

Die nächsten Schritte sind nun die weiteren Vorbereitungen für den Baustart. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht genau sagen, was hierunter alles fallen wird. Wir starten jetzt die Verhandlungen zum Glasfaseranschluss, die finalen Absprachen zur Photovoltaik- und Klimaanlage und hoffen auf einen baldigen Start.

Nach einem Jahr intensiver Planung und Formalitäten sehen wir dem Tag entgegen, an dem der Bau unseres Traumhauses auf unserem Grundstück beginnt.